Coaching
Im Coaching werden Ihre Handlungsressourcen lösungsorientiert gefördert.
Coachings sind pragmatisch, zielorientiert und konstruktiv. Die Selbstreflexion des Einzelnen soll gestärkt und die gelebten Methoden beschaubar gemacht werden, um Handlungsressourcen zu aktivieren, fundiert zu unterstützen und auszubauen, um realistisch formulierte Ziele zukunftsnah umzusetzen und alte, unproduktive Muster zu reflektieren und abzulegen. Manchmal werden im Laufe eines Coachings tiefer liegende Konflikte deutlich, die einen Übergang in einen therapeutischen Behandlungsprozess sinnvoll erscheinend machen. Hierzu biete ich Ihnen fachkundliche Einschätzung, Informationen und Orientierungshilfe.
Mental Health Coaching – stärker durch Krisen
Seit einiger Zeit wird unsere Wirklichkeit zunehmend von belastenden Krisen und Unsicherheiten bestimmt. Die weltweit angespannte Stimmung durch Kriege, Krisen, Katastrophen und ihre umfassenden existenziellen, psychischen, physischen und sozialen Folgen erschwert die Zuversicht und ruft Zukunftsängste hervor bei Menschen in allen Altersgruppen und sozialen Kontexten.
Die über die „normalen Entwicklungsanforderungen des Lebens“ hinausgehenden belastenden Auswirkungen der zugespitzten Herausforderungen unserer Zeit sind für alle Menschen und Beziehungen deutlich spürbar – seelisch, körperlich und sozial.
Durch ein Mental Health Coaching ist es möglich und sinnvoll, aktuelle und länger anhaltende seelisch belastende Themen zu bearbeiten, insbesondere dann, wenn sie sich mit vorherigen schwierigen Lebenserfahrungen verknüpfen und sich gegenseitig verstärken.
Die psychischen Belastungen und Folgestörungen, die Veränderungen der privaten und beruflichen Lebenssituation und des sozialen Miteinanders, sowie die Auswirkungen auf die Perspektiven der Zukunft können in einem professionellen Coaching fundiert besprochen und aufgearbeitet werden.
Das Coaching kann helfen, die individuellen Belastungen zu identifizieren und sich fokussiert aus seelischen Engpässen und Blockaden spürbar zu befreien - damit Sie nicht verletzt, sondern gestärkt aus Krisen und Konflikten herausfinden, Ihre bestehenden Ressourcen effektiv nutzen, neue Strategien und Techniken des Umgangs mit Belastungssituationen auch für die Zukunft erwerben und Ihre Selbstfürsorge verbessern.
In einer fokussierten und effizienten Coaching-Maßnahme werden die Themen und Ziele immer individuell formuliert und herausgearbeitet. Die Sitzungen werden anonym und unter Einhaltung der Schweigepflicht von professionellen psychotherapeutisch geschulten Psycholog*innen durchgeführt, in Präsenz, telefonisch oder online.
Wie kann ich Ihnen helfen?
Private Coaching
Von Geburt an spielt sich unser Leben in Beziehungskontexten ab, die mehr oder weniger tragend oder glücklich verlaufen. Haltgebende Beziehungserfahrungen sind für eine gesunde Entwicklung und ein erfüllendes Leben von grundlegender Bedeutung. Unsere frühen Beziehungsmuster führen zu teils unbewussten Prägungen, die in gewissem Maße durch spätere Erfahrungen überformbar und veränderbar sind. Wenn sich altbekannte Wendungen ungewollt wiederholen, bietet sich die Chance, diese Prägungen im Paar-Coaching zu reflektieren, Bedeutungszusammenhänge zu verstehen und sie im eigenen Sinne und nach aktuellen Wertigkeiten und Bedürfnissen neu auszurichten.
In unglückliche Schieflagen geraten Paare heute mehr denn je, denn unsere gegenwärtige Kultur, geprägt durch hohe Dynamik, dauernde Selbstoptimierung und Auflösung tradierter Werte und Strukturen, trägt maßgeblich zur Destabilisierung von Lebensformen und Beziehungsgefügen bei. Auf diesem kulturellen instabilen Hintergrund erwächst aber auch der Wunsch nach respektvollen und haltgebenden Beziehungen, die zugleich individuelle Entwicklungspotenziale eröffnen.
Im Paarcoaching biete ich Ihnen professionelle Unterstützung im Reflektieren der vielfältigen Bedürfnisse all Ihrer „persönlichen und gemeinsamen Baustellen“ – wir bringen die verschiedenartigen Bedürfnisse wieder mit einander ins Gespräch, beleben den Austausch in der Beziehung, und helfen beim Austarieren einer guten „Ich-Wir-Balance“.
Themen im Paarcoaching, z.B.:
- Das Miteinander ins Gespräch bringen
- Beziehungsgestaltung und -perspektiven
- Unbehagen, Krisen und Konflikte
- Beziehungen in neuen Lebensphasen und Älterwerden
- Beziehungslangeweile und Stagnation
- Klären von Rollenverständnis und Erwartungshaltungen
- Treue und Untreue
- Beratung bei Dreieckskonstellationen
- Klärung von Trennungsabsichten
- Trennung ohne Verletzungen familiärer Systeme
- Beziehungswunsch und Single-Sein
Ob allein oder gemeinsam erziehend gerät man in eine komplexe Dynamik verschiedener Entwicklungsansprüche, die nicht immer leicht vereinbar sind und manche seelische Zerreißprobe mit sich bringen. Dabei ringt einerseits die Einheit Familie um Zusammenhalt, andererseits drängen individuelle Selbstverwirklichungsansprüche auf Umsetzung, nach dem Motto „Jetzt-bin-ich-mal-dran“. Leicht gesagt, doch in der Überfülle der Angebote und im alltäglichen Wirbel führt oft dieses Selbstüberforderungsmodell zu erschöpften Eltern und unruhigen Kindern. Wie das komplexe Rollenspiel im Miteinander funktioniert, mit welchen Chancen und welchen gegenseitigen Behinderungen das abläuft, und wie man das für alle Beteiligten realistisch und zufriedenstellend optimieren kann, das ist Thema im Eltern- und Kind-Coaching. Auf welche Entwicklungsbilder soll man setzen? Welche Rituale können im Familienalltag und an den wichtigen Schnittstellen helfen? Wie kann man lernen, sich gegenseitig wahrzunehmen und besser zu verstehen? Wo werden Grenzen, und wo Gemeinsamkeiten gebraucht? Welcher Sinn steckt hinter Lern- und Entwicklungs-Störungen, und wie kann man sich Atempausen einrichten im alltäglichen Spagat zwischen dem Eigenen und dem Gemeinsamen.
Sobald man heute von Eltern und Kindern spricht, gehören Patchwork-Systeme, Trennungen und Neuformationen mehr denn je zur Normalität. Denn unsere heutige Gesellschaft erlaubt die selbstbewusste Auseinandersetzung und das In-Frage-Stellen von Beziehung mit der Konsequenz, sich im unglücklichen Fall zu trennen. Wann aber sollte man von einer erträglichen Krise, die man durcharbeiten und bewältigen kann, und wann von einer unzumutbaren Konstellation sprechen, von der man sich besser verabschiedet und das Miteinander umbildet?
Patch-Work betont den Aspekt der Beziehungsarbeit schon mit dem Begriff „Work“, wobei „Patch“ das Zusammenflicken von verschiedenen bunten Stücken hervorhebt als Sinnbild für das Zusammengefügte und Collagenhafte unserer Beziehungssysteme in modernen globalen und interkulturellen Lebenswelten.
Business Coaching
Andere Menschen zu führen ist verbunden mit professioneller Arbeit an sich selbst. Mit der Berufung zur Führungsposition ist ein reflektierter Umgang mit dem gesamten unternehmerischen Handeln und Beziehungsgeschehen notwendig, einschließlich der Betrachtung und Präsentation der eigenen Rolle. Welche Werte und Visionen sollen die Richtung des Handelns bestimmen, welche Ziele und Entwicklungsaufgaben werden formuliert, und wie können die Menschen mit ihren Bedürfnissen gesehen, adäquat gefördert und verantwortungsvoll gefordert werden? Wie werden ethische Leitlinien im Unternehmensalltag gelebt und umgesetzt, wie wird miteinander kommuniziert, und welcher Führungsstil ist für mich in welcher Situation der richtige? Und wie gut gelingt es trotz hoher Belastung eine gesunde Resilienz und Work-Life-Balance zu bewahren?
Mit dem Arztberuf sind in unserer Kultur imposante Bilder verbunden, die nicht nur mit dem praktischen Heilen, Helfen und Leben-Retten zu tun haben, sondern mit der hochkompetenten, fast magischen Befähigung einerseits und einer extremen Bereitschaft zur Aufopferung andererseits. Dieses höchst fordernde, angespannte Klima ist heute in vielen Praxen und zugespitzt in Kliniken, besonders in Zeiten der Gesundheitskrise, spürbar. Das ganzheitliche „Sich-dem-Menschlichen-Widmen“ gerät – schon in der Ausbildung – sehr in den Hintergrund. Das Managen der „weichen sensiblen Faktoren“ bei der Behandlung von Menschen wird dem Arzt aber in vielfältiger Hinsicht tagtäglich abverlangt: in Bezug auf seine Patienten und deren Angehörige, im Umgang mit den Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten, und nicht zuletzt im Umgang mit sich selbst und dem eigenen Leben.
Ein mitschwingendes Feingefühl – und zugleich methodische Abgrenzungs-Fähigkeit – ist umso mehr gefragt, je mehr sich die existenziellen Fälle um Leben und Tod, dauerhafte Einschränkungen oder schwere Leidensgeschichten drehen. Um eine „angemessene Halbdistanz“ professionell im Dienste des Patienten und der eigenen seelischen Gesundheit einnehmen zu können, ist eine professionelle Unterstützung bei der Reflektion des eigenen Tuns und Erlebens im Rahmen eines Ärzte-Coachings von großer Hilfe. Ebenso gehören dazu das Einüben von Führungsaufgaben und Kommunikationsstilen, die Entwicklung von Leitbild und Teamgedanken, Konfliktkompetenz, Mitarbeiterentwicklung, Praxisteam-Entwicklung etc.
Seit geraumer Zeit ist das Gesundheitswesen unter massiven Handlungsdruck und in den Blick der Öffentlichkeit geraten: zwischen Beifall und Überlastung, Ohnmacht und Allmacht, Systemrelevanz und Übersehen-Werden. Dabei sind die Menschen, die behandelt und gepflegt werden, und die Schicksale, mit denen man in diesem Berufsfeld konfrontiert wird, nach wie vor ergreifend, erschütternd und Welt bewegend. Diese enormen Beanspruchungen zu bearbeiten, die Erlebnisse zu bewältigen, und die eigene Rolle zu reflektieren, ist Aufgabe des Coachings im Gesundheitswesen, sowie die Rolle im Team, Entwicklungsperspektiven und der Umgang mit existentiellen Lebens-Themen.
In einer immer älter werdenden Gesellschaft, die zugleich fast alles dafür tut, ewig jung zu sein, fit und jugendlich zu wirken, fällt das Annehmen der eigenen Erschöpfbarkeit, der natürlichen Endlichkeit und schließlich dem Sterben sehr schwer. Das Ausblenden und Tabuisieren der eigenen Verwundbarkeit und der bevorstehenden, in der Art und Weise aber ungewissen Sterblichkeit behindert oft einen gesunden Umgang mit dem Thema Begrenztheit des Seins, Einmaligkeit und schließlich der Wertschätzung des Augenblicks. Das natürliche Zusammenspiel von Leben und Sterben, wie Licht und Schatten, wird ausgeblendet und man verdrängt das Thema oft bis zum letzten Moment.
Für Menschen, die mit Senioren, Bewohnern von Hospiz-Einrichtungen und deren Angehörigen arbeiten, ist es aber unumgänglich, einen gesunden, d.h. offenen Umgang zu ermöglichen mit allen menschlichen Aspekten und Vorstellungen über das Leben und Sterben, das Trauern, die Ängste und die Vorstellungen über das Dies- und Jenseits. Dazu gehört es, sich mit den eigenen Bildern, Ängsten, Erfahrungen und Hoffnungen auseinanderzusetzen, sowie die Erlebnisse aus dem beruflichen Kontext in einem professionellen Umfeld zu bearbeiten.
In den Worten von Cicely Saunders: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
Juristische Beratung fordert von Ihnen, unter ständigem Frist- und Termindruck vorgetragene Klagen, strittige Ansprüche, Angriffe und Verteidigungshaltungen zu klären, zu überprüfen und schließlich vor Gericht zu verhandeln. Mit Ihrer juristischen Einflussnahme geraten Sie unweigerlich in die Dynamik zwischenmenschlicher Konflikte und emotionaler Betroffenheiten wie Hilflosigkeit, Wut, Verlustängste, verletzter Stolz, Rachegefühle etc. Sachverhalte, die juristisch klar und kompetent zu regeln sind, haben jedoch einen psychologisch schwer berechenbaren „doppelten Boden“, zumal nicht nur die sogenannte gegnerische Partei ihr schweres Geschütz auffährt, sondern auch die eigenen Klienten ihre komplexe seelische Überlastung beim Anwalt „abladen“. Das Coaching versteht sich als Angebot an Juristen, die psychologischen Komponenten der Belastung – sowohl den Klienten wie auch den Juristen selbst betreffend - transparent, einschätzbar und besser steuerbar zu machen. Es bietet zudem ein fundiertes Verständnis und einen spannenden Einblick in die kunstvoll angelegte Konflikthaftigkeit der seelischen Struktur.
Natürlich ist es kein Zufall, wenn Künstler-Leben eine einzigartige und fruchtbare Grundlage für die kunstvollen Produktionen wie Musik, Literatur und Verfilmungen darstellen. Doch für den Künstler selbst ist der Alltag mit vielen Mühen, Leiden und Widersprüchen verbunden. Das Leben eines Künstlers spannt sich auf zwischen heftigen Extremen. Einerseits wird raumgreifend an der künstlerischen Perfektion gearbeitet, an Bühne, Performance und der nie erreichbaren Vollendung - Lampenfieber und Konkurrenz erhöhen den Druck zunehmend. Andererseits muss tägliche Routine und Normalität bewerkstelligt werden, das regelmäßige Üben, Geldverdienen, Überleben, Karriere-Planung und Logistik, und nebenbei ein erfülltes Privatleben…
Damit sich jedoch leidenschaftliches Schaffen nicht in beliebiges Wiederholen, und Rivalität und Ambition nicht in einen Produktionsstau verkehren, stellt das Künstler-Coaching ein Angebot dar, die Besonderheiten des künstlerischen Spielfeldes psychologisch auszuleuchten und individuell sinnvoll und produktiv auszuschöpfen. Die Entfaltung Ihres künstlerischen Potenzials steht dabei im Zentrum der Arbeit, die psychologische Arbeit an Ihrer Performance und an weiteren beruflich zentralen Themen stellen Felder der Beratung dar.
Kernthemen
Beziehungen sind das A&O unseres Lebens - hier spielt sich alles ab, hier entstehen die wichtigsten Erfahrungen, das Wohltuende und das Belastende. Wenn es dauerhafte Störungen oder gefühlte „Engstellen“ im Beziehungsgefüge gibt, kann das ein Anlass für ein Coaching sein. Dabei spielen immer auch frühe und unbewusste Faktoren eine Rolle, die durch bildhaftes Arbeiten und projektive Techniken Ausdruck finden können.
Ob es sich um eine private Beziehung handelt, in der ein Paar-Coaching, eine Eheberatung oder Paartherapie hilfreiche Formate sind, oder ob es sich um eine berufliche Arbeits-Beziehung handelt, wie z.B. ein Führungs-Paar oder eine kollegiale Beziehung - eine Beziehungsanalyse, die empfindliche Themen herausarbeitet und produktivere Umgangsformen einübt, kann zu mehr Zirkulation, Freude und Lebensqualität führen. Nach dem Motto von Georg Rydlinski:
„Einzeln sind wir Worte, zusammen ein Gedicht.“
Teams sind komplexe Systeme, die wie ein Orchester dann erfolgreich zusammenspielen können, wenn Einzelne sich nicht vorrangig als Solisten, sondern ihre Begabungen mehr zum Wohle des gemeinsamen Ganzen einsetzen. Dabei sind sowohl Zusammenhalt, wie auch Konkurrenz, Auseinandersetzung und Differenzierung für die Gruppe notwendige Prozesse, ohne die kein konstruktives Miteinander entstehen kann. Klärung von Visionen und Werten, Rollen-Verständnis, Arbeit zwischen Füreinander und Rivalität, Miteinander und Abgrenzung, Verantwortung, Absprachen und Kommunikation können wichtige Themen im Teamgeschehen sein, in dem „das Ganze“ mehr als die Summe seiner Teile ist, und zugleich jeder Teil bedeutsam, einzigartig und immer in Entwicklung begriffen.
Eigentlich sind wir alltäglich mit Selbstführung befasst, oft jedoch ohne es methodisch zu reflektieren.
Wenn man aber plötzlich mit umfassenden Führungsaufgaben betreut wird, oder mit sehr heterogenen Teams zu tun hat, oder wenn Visionen, Ziele und Entwicklungsaufgaben nicht geklärt und abgestimmt sind, kann Führung eine schwere Herausforderung sein. Welcher Führungsstil passt zu der aktuellen Aufgabe, dem Team und der Führungs-Persönlichkeit? Welche Potenziale und Talente können gefördert werden? Welche Widerstände, Verkrustungen und Konflikte begegnen einem? Welche Methoden und Instrumente sind hilfreich und im Unternehmensalltag adäquat? Wie kann vertrauensvoll und wertschätzend, und zugleich verpflichtend geführt und kommuniziert werden? Wird Verantwortung erlebt und übernommen, und welche Unternehmenskultur, Umgangs- und Gesprächsformen werden gepflegt? Und wie kann man dieses große Ganze nachhaltig und dauerhaft verbessern?
Bei der Bearbeitung von Konflikten und Blockaden – sei es innerhalb eines Individuums oder eines sozialen Systems - geht es nicht darum, sich selbst mit Tricks zu überlisten, die Zähne zusammenzubeißen oder sich endlich etwas zu trauen, vor dem man innerlich zurückweicht. Es geht vielmehr darum, sich zunächst in seiner bisherigen Selbstbehandlung der Wirklichkeit zu verstehen. Das Seelische selbst ist konflikthaft angelegt, und Entwicklung gelingt immer nur durch Kompromissbildung und die Bearbeitung von Widerständen, Ängsten und Unsicherheiten. Dabei sind Konflikte und Blockaden in einem bestimmten Kontext sinnvoll, sie stehen aber – aus aktueller Sicht – für nicht mehr zufriedenstellende und nicht abgeschlossene Lösungsversuche, die man im gemeinsamen Coaching oder einer Mediation mit den Betroffenen erneut reflektieren, aufarbeiten und einer eher befriedigenden Lösung zuführen kann.
Vor dem Spiegel üben? Auswendig lernen? Dem Publikum in die Augen schauen, oder es sich in witzigem Outfit vorstellen? Diese Tipps können nicht helfen, wenn wir nicht erst an unserem eigenen „inneren Bild“ von uns selbst arbeiten. Aber nichts ist so schwer, wie die Frage nach dem Selbstbild: wer bin ich? Man ist sich selbst nah und fern, vertraut und fremd zugleich. Die Suche nach sich selbst ist eine tiefsinnige und schwer ergründbare Angelegenheit, an die wir ohne projektive Techniken und indirekte Ausdrucksbildungen nicht herankommen. Unsere „inneren Bilder“ sind uns nicht bewusst, sie sind von frühen Prägungen und alten Mustern bestimmt, welche oft dem, was wir heute darstellen wollen, im Weg stehen. Daher ist die Arbeit an Selbst-Präsentation und Positionierung kein einfaches „Redetraining“, sondern eine Kombination aus der Arbeit an Selbstbild und Ausdruck, und der Einübung eines erweiterten Spektrums durch den Einbezug von Kreativität, Stimme, Haltung und basaler Körperarbeit.
Kommunikation ist ein großes Thema im Coaching, weil es immer wieder Optimierungspotenzial im gewählten Ausdruck gibt, Verfehlungen der eigenen Ansprüche, Missverständnisse, Kränkungen, Hemmungen und Streitigkeiten, wenn wir miteinander reden und kommunizieren. Dabei geben sich alle Beteiligten aus ihrer Perspektive viel Mühe, das vermeintlich Wichtige zu sagen und die persönliche Wahrnehmung der Wirklichkeit zu formulieren.
Weil aber das, was der eine sagt, und das, was der andere versteht, aus mehreren Gründen nicht dasselbe sein kann, ist Kommunikation ein höchst spannendes und komplexes Thema, an dem es sich lohnt, zu arbeiten. Verbale und nonverbale Kommunikation, verschiedene Aspekte der Kommunikation wie Sach- und Beziehungsebene, Teufelskreise und Rollenklärung sind nur einige Stichworte, die Kommunikation zu einem spannenden Trainingsfeld machen.
Und weil sogar Schweigen Kommunikation ist, können wir uns diesem Spielfeld menschlicher Interaktion nicht einfach entziehen. Wir können es nach unseren Möglichkeiten vielfältig gestalten.
Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“.
In welche Richtung möchte ich mein Leben und meine Unternehmungen lenken, welche Werte sind für mich bedeutsam, wo gibt es Konflikte und Widersprüche zwischen Entwicklungsansprüchen, die zum Teil bewusst und zum größeren Teil unbewusst sind? Betreiben wir unsere Entwicklung in eine erwünschte Richtung, oder treibt es uns in sich immer wiederholende Engpässe? Wie können wir neue Perspektiven entdecken, zulassen, andere Bilder von uns und unserem Leben entwerfen als die gewohnten? Und wie lassen sich diese Perspektiven in einem geschützten Raum „ausprobieren“ und dann schrittweise in die Realität umsetzen?
„Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hunderte Bilder über dasselbe Thema malen.“ Pablo Picasso
Wenn man spürt, dass man dauerhaft „unter seinen Möglichkeiten bleibt“, dann macht es Sinn, sich mit seinen Träumen und seinem Verwandlungsspektrum auseinanderzusetzen.
Wenn man spürt, dass Potentiale in einem schlummern, aber nicht in Umsatz gebracht werden, dass man dauerhaft „unter seinen Möglichkeiten“ bleibt, dass in dem Spektrum zwischen Leben und Arbeiten, Beruf und privat, Selbst und Familie etwas „zu kurz kommt“, dann macht es Sinn, sich mit seinen eigenen Zielen, Träumen, Lebensthemen und Möglichkeiten in einem kreativen Coaching-Prozess auseinanderzusetzen.
Denn irgendwann geht es möglicherweise nicht nur um das, was man getan hat, sondern auch um das, was man nicht getan hat, aber immer tun wollte. Chancen nutzen, seine Potentiale erkennen und den Mut aufbringen, diese in Umsatz bringen – es wenigstens zu versuchen, das können Themen im Coaching werden.
Die eigene Lebenskonstruktion wird unter dem Blickwinkel der realisierten und ausgelassenen, vielleicht verbleibenden Chancen und Möglichkeiten betrachtet und behandelt.
„Oft weckt Not Talent“, beschreibt Ovid schon vor ca. 2000 Jahren das Zusammenwirken von Not und Wendigkeit, was auch im Rahmen von Change-Prozessen von großer Bedeutung ist. „Der Wandel ist durch das Einbeziehen anderer Möglichkeiten des Seins keine Zutat, sondern ein Grundbedürfnis seelischer Wirklichkeit“ (Dirk Blothner). Wir können uns paradoxerweise nur durch Veränderung am Leben erhalten, Stillstand ist für das Seelische das Ende. Gleichzeitig müssen wir uns aber in irgendeiner Weise festlegen, um produktive Entwicklung zu ermöglichen, und dabei schließen wir zwangsläufig andere Optionen der Wirklichkeit aus - ohne diese Entschiedenheit ist Veränderung ebenso unmöglich. In diesem Spannungsfeld zwischen Beweglichkeit und sinnhafter Entschiedenheit, die Freiräume eröffnet und Festlegungen auslotet, spielt sich das Coaching zum Umgang mit Veränderungsprozessen ab.
Ob Unternehmensgründer oder eingesessener Betrieb: Agilität ist eine Frage von Haltung, Verwandlung als Veränderungsmotor zuzulassen.
Wie bringe ich Agilität und eine offene, dynamische Unternehmenskultur in mein berufliches Handeln, egal, ob es sich um junges Start-Up mit einer nachhaltigen Geschäftsidee, oder einen eingesessenen Klein- und Mittelstandsbetrieb mit „gefestigten Strukturen“ und Umgangsformen handelt? Wie treibt man Innovation und Kreativität voran, wenn sich die Umstände, das Bewusstsein meiner Kunden und das Wettbewerbsumfeld verändern? Welche psychologische Gemeinsamkeit haben „Fehler“, Störungen, der Witz und das Spiel? Eine bewegliche Haltung einzuüben, die es schafft, über den „berühmten Tellerrand“ hinauszudenken, Techniken zu erlernen, die das Gewohnte als Raum des Möglichen überschreiten, das Zulassen von „Umdenken“ und „Verwandlung als Veränderungsmotor“ kann ein bedeutsames Thema im Coaching sein.